Blog 31.10.2024
Die digitale Transformation gelingt nur mit diesen vier Führungstypen!
Doppelte Transformation: digital und nachhaltig
Ob es um die Leitung eines kleinen Berghotels in Davos, die Gründung eines Startups in Chur oder die Führung eines traditionsreichen Familienunternehmens im Engadin geht – die digitale Transformation verändert die Führung grundlegend. Doch wie können Führungskräfte diese Veränderungen effektiv vorantreiben?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie im International Journal of Information Management identifiziert vier Führungsstile, die bei der Bewältigung des digitalen Wandels unterstützen können. Die Stärken dieser unterschiedlichen Führungstypen sind entscheidend, um den Wandel erfolgreich zu gestalten. Die folgenden Abschnitte stellen die vier Typen vor und zeigen, wie ihre Eigenschaften genutzt werden können, um Veränderungen voranzutreiben.
Die vier Führungstypen im digitalen Wandel
Führungstyp 1 – Die Visionär*innen
Visionär*innen sind Führungskräfte, die durch Innovation und Entschlossenheit herausragen. Sie erkennen technologische Möglichkeiten frühzeitig und setzen diese aktiv ein, um Fortschritt zu beschleunigen. Ihre Affinität für neue Technologien und ihr Mut, unkonventionelle Wege zu gehen, bringen frischen Wind in ein Unternehmen. Solche Führungspersönlichkeiten wagen es, auch abseits etablierter Methoden neue Lösungen zu schaffen und das Unternehmen durch wegweisende Ideen zu prägen.
Praxisbeispiel: Elon Musk und SpaceX. Durch die Entwicklung wiederverwendbarer Raketen hat Musk die Raumfahrtindustrie revolutioniert und innovative Massstäbe gesetzt.
Empfehlung für Visionär*innen: Es ist ratsam, das Team frühzeitig einzubinden und die Vision so zu kommunizieren, dass auch Mitarbeitende ohne technischen Hintergrund die Vorteile und Ziele nachvollziehen können.
Führungstyp 2 – Die Optimierer*innen
Optimierer*innen zeichnen sich durch eine fundierte, pragmatische Herangehensweise aus. Sie evaluieren zunächst, ob eine neue Technologie tatsächliche Verbesserungen bringt, bevor sie diese einführen. Praktikerinnen zielen darauf ab, Prozesse und Abläufe kontinuierlich zu optimieren und nutzen bestehende Technologien effizient, um die Arbeitsweise des Unternehmens zu verbessern.
Praxisbeispiel: Jeff Bezos und Amazon. Bezos hat durch den gezielten Einsatz von Robotik und KI die Logistik von Amazon optimiert und die Effizienz erheblich gesteigert.
Empfehlung für Optimierer*innen: Offenheit gegenüber radikaleren Neuerungen kann manchmal grössere Vorteile bringen als stetige, kleinere Anpassungen.
Führungstyp 3 – Die Unterstützer*innen
Unterstützer*innen setzen auf den Menschen als Schlüssel zum Erfolg im digitalen Wandel. Sie fördern eine offene Kommunikation und investieren in Schulungen, damit das gesamte Team die Neuerungen versteht und sich sicher im Umgang mit neuen Technologien fühlt. Vertrauen und gegenseitige Unterstützung stehen im Mittelpunkt ihres Führungsansatzes.
Praxisbeispiel: Satya Nadella bei Microsoft. Nadella hat Microsofts Kultur hin zu mehr Diversität und Zusammenarbeit entwickelt und das „Growth Mindset“ gefördert.
Empfehlung für Unterstützer*innen: Die kulturelle Vielfalt im Unternehmen kann wertvolle Perspektiven und Ideen bieten, die den digitalen Wandel bereichern und beschleunigen.
Führungstyp 4 – Die Strateg*innen
Strateginnen sind analytische Denkerinnen, die Daten nutzen, um Markttrends zu erkennen und gezielte Massnahmen zur Kundenansprache zu entwickeln. Sie verstehen es, digitale Kanäle für die Positionierung des Unternehmens optimal zu nutzen und stellen sicher, dass technologische Innovationen auf die Bedürfnisse des Marktes abgestimmt sind.
Praxisbeispiel: Reed Hastings und Netflix. Hastings setzte früh auf Streaming-Technologie und entwickelte ein datenbasiertes Empfehlungssystem, das die Kundenbindung nachhaltig stärkt.
Empfehlung für Strateg*innen: Bei allen datengetriebenen Ansätzen sollte der persönliche Kontakt und das authentische Kundenerlebnis nicht vernachlässigt werden.
Warum diese Führungsstile relevant sind
Jeder dieser Führungsstile bringt wertvolle Perspektiven und Qualitäten in den digitalen Wandel ein. Die Visionär*innen fördern Innovationen, die Optimiererinnen steigern die Effizienz, die Unterstützer*innen stärken das Teamgefühl und die Strateg*innen erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit. Wenn Unternehmen die eigenen Stärken und die der Teammitglieder kennen und gezielt einsetzen, können sie den digitalen Wandel erfolgreicher gestalten.
Konkrete Ansätze für Unternehmen in Graubünden
- Selbstreflexion: Führungskräfte sollten ihren eigenen Stil erkennen und überlegen, wie sie ihre Stärken bestmöglich einsetzen können.
- Teamentwicklung: Es kann hilfreich sein, die verschiedenen Führungstypen im Team zu identifizieren. Diese Vielfalt kann ein starkes Fundament für die digitale Transformation schaffen.
- Netzwerke stärken: Der Austausch mit anderen Unternehmen in Graubünden, die den digitalen Wandel bereits erfolgreich vorantreiben, bietet wertvolle Einblicke und Synergien.
- Lokale Ressourcen nutzen: Initiativen wie graubünden digital oder Beratungen und Schulungen von Hochschulen bieten gezielte Unterstützung, um digitale Kompetenzen auszubauen.
- Tradition und Innovation verbinden: Digitale Lösungen können genutzt werden, um die besondere Identität und Tradition Graubündens zu betonen, beispielsweise durch virtuelle Touren oder Apps für Tourist*innen.
Gemeinsam lässt sich der digitale Wandel gestalten, ohne die Traditionen und die einzigartige Kultur des Kanton Graubünden aus den Augen zu verlieren.
Zur Studie: International Journal of Information Management
Packen wir es gemeinsam an!
Marcel Meyer, Geschäftsführer graubünden digital